Franz von Assisi
Franz der Heilige
Franziskus von Assisi ist wohl einer der bekanntesten Heiligen in der römisch-katholischen Kirche. Francesco Giovanni wurde 1181 in Assisi geboren und war der Sohn eines wohlhabenden Tuchkaufmannes. Daher führte er eine sorglose Kindheit und wurde Soldat. Unterwegs zum Feldzug gegen Apulien hatte er im Traum eine Vision. Er solle sein Soldatenleben aufgeben und nach Assisi zurückkehren. Zurück in Assisi fing er an sich um die Armen zu kümmern. Viele betrachteten Franziskus als Sonderling, dennoch faszinierte Franziskus' tiefer Ernst, seine Liebe zu Gott und zur Schöpfung und seine Zuneigung zu den Menschen immer mehr Menschen. Den Überlieferungen zufolge, war der Heilige Franziskus auch der erste, der die Wundmale Jesu trug. Er verschwieg diese aber und erst nach seinem Tod am 3. Oktober 1226 wurden die Stigmata an Händen, Füßen und der Seite erkannt. Bestattet wurde er nach eigenem Wunsch in Assisi am "Höllenhügel". Hier wurden sonst Verbrecher und Prostituierte verscharrt. Nach der Heiligsprechung 1228 wurde an dieser Stelle mit dem Bau der Doppelkirche San Franceso begonnen und der "Höllenhügel" wurde zum "Paradieshügel".
Franz der Patron der Armen
Als Franz sein Soldatendasein niederlegte und nach Assisi zurückkehrte, widmete er sich den Leprakranken und Armen. 1217 verkaufte er einige Tuchballen seines Vaters um eine Kirche zu renovieren. Den Überlieferungen zufolge wurde er von seinem Vater eingesperrt und zur Rede gestellt. Franz riss sich seine Kleider vom Leib und schrie "Weder Geld noch Kleider will ich von dir, von jetzt an nenne ich nur noch einen Vater, den im Himmel!" Er rannte aus der Stadt und verabschiedete sich von Herkunft und Gesellschaft. Er stellte sich gegen die Geldwirtschaft und widmete sich den Armen. Franziskus verhinderte mit seinem Wirken die Entfremdung der Armutsbewegung seiner Zeit von der Kirche und erschloss der Kirche neue Formen des Glaubenslebens mit hohem Erlebniswert, großer Herzlichkeit und persönlicher Verbindlichkeit.
Franz der Ordensgründer
Franz blieb nicht lange alleine und bald gesellten sich einige Mitbrüder zu ihm. Die Berufung zur Armut, zu hilfreicher Tat und Predigt legte er als Regel für die Gründung des "Ordens der Minderbrüder" (Minoriten) 1209 fest. 1210 pilgerte er auch nach Rom, um von Papst Innonzenz III. die Erlaubnis zum Leben in Armut und zur Laienpredigt zu erhalten. Die Zahl der Gefährten wuchs ständig und 1212 nahm er auch Klara von Assisi als junge Nonne auf. Sie gründete den Klarissinnen Orden, der "Zweite Orden" der Franziskaner. Als Franziskus von einer langen Reise aus Ägypten zurückkam, fand er seine Ordensbrüder in Uneinigkeit vor und legte die Leitung des Ordens zurück. Später gründete er seinen dritten Orden, den Orden der "Tertiare" (Franziskaner).
Franz der Freund der Schöpfung
Jedes Volkschulkind kennt Franz von Assisi als Schutzpatron der Tiere und kennt somit seinen Gedenktag, den 4. Oktober, der gleichzeitig Welttierschutztag ist. Seine Liebe und Sorge für die Schöpfung faszinieren noch heute. Als Einsiedler lebte er in bewundernder Demut vor der Schönheit der Erde. Alle waren ihm Schwester und Bruder, so auch Sonne und Mond, wie er es in seinem noch heute bekannten "Sonnengesang" ausdrückte. Durch sein Naheverhältnis mit der Natur konnte er, so sagt man, mit Vögeln sprechen und "Bruder Wolf" wurde in seiner Gegenwart zahm. Wenn seine Mitbrüder Bäume fällten, verbot Franz von Assisi ihnen, den Baum ganz unten umzuhauen, damit Hoffnung bleibe, dass der Baum wieder zu sprossen anfängt. Diese Achtung vor der Schöpfung bewog 1979 Papst Johannes Paul II. dazu, Franz von Assisi zum "himmlischen Patron des Natur- und Umweltschutzes" zu ernennen.
Franz der Namensgeber
Franz ist einer der häufigsten Namen in Österreich. In der Steiermark gibt es ca. 20.000 Franz bzw. Franziska.
Auch der jetzige Papst Franziskus hat sich den Namen des Heiligen aus Assisi gewählt. „Der Name ist Programm" wurde von vielen Seiten kommentiert. Der Jesuit setzte sich in seiner Heimat Argentinien für die Armen ein und man nannte ihn "Kardinal der Armen". Auch als Papst sind ihm die Ärmsten unter uns, die Menschenwürde und die Schöpfung ein Anliegen, wie er mit seiner Enzyklika "Laudato si'" gezeigt hat. Dort geht er auch auf die Zusammenhänge zwischen Umweltzerstörung und Armut ein.